Als IHK München blicken wir mit großem Stolz auf ein Lateinamerikaforum Bayern zurück, das unseren Börsensaal am 6. Mai in einen pulsierenden Begegnungsraum verwandelte.
Schon am Morgen, als Staatssekretär Tobias Gotthardt die Veranstaltung eröffnete, war spürbar, dass Lateinamerika für bayerische Unternehmen nicht mehr „ferne Option“, sondern strategischer Partner geworden ist. Christoph Angerbauer griff dabei das Leitmotiv des Tages auf – ein Chamäleon, das sich durch das gesamte Bühnen-Branding zog. Das Tier steht für Wandlungsfähigkeit und wurde zur Metapher dafür, wie sehr Anungsfähigkeit heute über wirtschaftlichen Erfolg entscheidet. Durch den Tag führten souverän unsere innen Gabriele Vetter und Jessica de Pleitez – sie gaben den Sessions den roten Faden und hielten die Energie im Saal hoch.
Geopolitik als roter Faden
Den inhaltlichen Takt gab die Keynote von Dr. Christian E. Rieck vor. Er zeigte auf, wie sich Geoökonomie und Geopolitik mittlerweile überlappen und wo genau Lateinamerika dabei in eine Schlüsselrolle hineinwächst. Geoökonomie und Machtpolitik sind längst bei unseren Geschäftsentscheidungen angekommen – „weaponizing everything“ macht rohstoff- wie regelbasierte Ordnungen zum Wettbewerbsfaktor.
Den gedanklichen Faden spannte das „Geopolitik als Motor wirtschaftlicher Transformation“ weiter. Unter der kundigen Moderation von Handelsblatt-Korrespondent Alexander Busch diskutierten Dr. Rieck, der frühere Botschafter Dr. Ulrich A. Sante, Orlando Baquero (Lateinamerika Verein) und Christian Hoffmann (Siemens). Dr. Ulrich Sante mahnte, dass Deutschland in dieser geoökonomischen Realität mehr Tempo brauche: Andere Akteure – von Korea über die Türkei bis Indien – verankerten sich längst tief in Lateinamerika, während wir noch Strategiepapiere diskutieren.
Orlando Baquero machte den Trend für Bayern greifbar und verwies auf konkrete Chancen in Automotive, Defence und Aerospace, während Christian Hoffmann das EU-Programm Global Gateway als Blaupause für eine pragmatische, aber ambitionierte Zusammenarbeit empfahl. Dr. Sante brachte es auf den Punkt: „Deutschland ist als Partner in Lateinamerika immer noch hoch angesehen, aber man wartet nicht auf uns“.
Den Abschluss der Veranstaltung machte Eric Beißwenger, MdL, Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales.
Wir bedanken uns 💙-lich bei allen Referent/-innen, unseren Partnerinstitutionen und den knapp 300 Teilnehmenden für Ihr Engagement.
Das Forum hat bewiesen, dass das Momentum für gemeinsame Projekte da ist – wir als IHK stehen bereit, diesen Schwung in konkrete Kooperationen zu übersetzen.